Rubrik Artikel  - Dackelgarage

 
 Artikel geschrieben von:
Michael Hansen - Ellerndiek 14 - 24837 SL - Mitglied im DSV unter der Nummer 2757
Behördlich zugelassener und überprüfter Sittichzüchter
Erstellt im September 2013
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Die Dackelgarage, mehr als nur ein Schutz für Jungvögel

Erfahrene Wellensittichzüchter hatten das bestimmt schon mal in einer ihrer Zuchten:

Man erfreut sich an den befruchteten Eiern, sieht die Küken schlüpfen, wie sie sich entwickeln und immer mehr Farben in ihrem Federkleid preis geben und kurz vor dem ausfliegen der Jungvögel aus einem Nistkasten, sieht man bei einer Kontrolle einen toten Jungvogel in der Zuchtbox liegen, der einen blutverschmierten Kopf hat.

Was ist geschehen?

Nicht immer ist es klar was geschehen ist, aber es gab einen toten Jungvogel mit blutverschmierten Köpfchen. Der "Verursacher" ist oftmals sehr schnell zu identifizieren und zwar an seinem blutverschmierten Latz.

Möglichkeit 1: 

Entweder ist es die eigene Mutter die ihre Nachzuchten nicht mehr erkannte und Konkurrenz im Nistkasten sah und die Lüdden raus werfen wollte aus dem Nistkasten. Die Nachzuchten fühlen sich aber im dunklem und warmen Nistkasten wohl und verstehen nicht was die eigene Mutter, die sie kurz vorher oftmals noch fütterte, jetzt gegen sie hat. Die Lüdden wollen im Nistkasten bleiben, denn sie kennen ihn sehr genau, sind in ihm ja aufgewachsen und nun will die Mutter ein neues Gelege beginnen und braucht keine Konkurrenz.

So arbeitete eine Seite gegen die andere. Mutter will sie raus schmeissen und wendet jegliche Gewalt an die ihr zur Verfügung steht und scheut auch keinen Mord. Die Nachzuchten wollen nicht den Nistkasten verlassen eben weil sie sich wohl fühlen von klein auf an und suchen gerne den Schutz des dunklen Nistkasten auf, selbst wenn sie ab und an den Nistkasten mal verlassen und so kommt es hin und weder zu einem blutigen Gemetzel.

 

Möglichkeit 2: 

Der eigene Vater hat neben sich auf der Sitzstange ab und an mal einen seiner Nachzuchten sitzen. Die verlassen gerne mal den Nistkasten, aber gehen auch immer wieder mal gerne in den Nistkasten zurück. Auch wenn eine Fütterung des Vaters zu solchen Jungvögeln zu beobachten ist, bedeutet es nicht, das diese Nachzuchten gefahrlos aufwachsen können.

Hier sehen einige Wellensittichväter nicht immer ihren eigenen Nachwuchs, sondern einen Konkurrenten der neben ihnen auf der Sitzstange sitzt und der sich, jetzt zum Ende der Brut und einer evtl. Anschlußbrut, sich mit "ihrer" Henne paaren will. So kann es zu einem Kampf kommen zwischen Vater und Nachwuchs. Der Nachwuchs will aber nur gefüttert werden und der Vater will den Konkurrenten vertreiben und das kann bis zu dem Tod des Nachwuchs enden.

 

Auch das Jungvögel ihre eigene Geschwister attackieren, soll vorgekommen sein. Das konnte ich aber selber bisher niergends beobachten.

 

Die Möglichkeit einem Jungvogel einen Schutz anzubieten, wo er schnell mal runter gehen könnte um einer evtl. Attacke eines Elternteils auszuweichen, ist meiner Meinung nach eine kostengünstige und schnell angefertigte Alternative um den Jungvögeln die Möglichkeit zu geben, sich aus einer Gefahrensituation heraus zu manövrieren.

 

Diese preisgünstige Möglichkeit  nenne es schon seit je her "Dackelgarage". Dackelgarage weil es eben ein Rückzugsort ist, wo sich die Nachzuchten verstecken können, sie Schutz von oben und den Seiten haben und einen Ort vorfinden, der zwar nicht so dunkel ist, aber ihrem Nistkasten ein wenig ähnelt.

4 kleine Brettchen aus unbehandeltem Holz hat jeder irgendwo im Keller oder im Bastelraum rum fliegen. Solche Brettchenreste bekommt man oftmals auch für lau bei einem Baumarkt die Holzzuschnitte den Kunden ermöglichen und wo immer einige Reste übrig bleiben.

Mit der Zeit hab ich verschiedene Größen und Varianten ausprobiert und bin letztendlich bei dieser Möglichkeit stehen geblieben und an der ich auch weiterhin festhalten werde.

 

Hier die Maße

 

Mit diesen Maßen bekommt man die Dackelgarage problemlos durch die Gittertür der Graf Zuchtboxen und muss so nicht Stress in die Zuchtbox bringen mit dem abbauen des Vorsatzgitters, dem dadurch evtl. weg fliegen von Alt- und Jungvögeln ect.

Gittertür auf, Dackelgarage rein, hinten an die Zuchtbox stellen so das die Öffnung von vorne zu sehen ist und fertig.

 

Da die Jungvögel nicht immer die Trinkfontäne selbstständig finden und es zunächst erlernen müssen, wo sie Wasser finden, stellt man einen Trinknapf oben auf die Dackelgarage rauf. Das drauf stellen hat den großen Vorteil das  die Spelzen der Kolbenhirse, verfüttert man anfangs da diese leicht zu entspelzen ist, und dem Einstreu das Wasser da oben nicht verdrecken kann.

Nachteil ist aber klar, das sich die Jungvögel auch gerne mal auf die Dackelgarage setzen und etwas drängeln und der Trinkpott dann runter fällt und das Einstreu dann nass macht. Schnell bildet sich dann eine breiige Masse und Schimmel und Co können sich verbreiten, wenn man das nasse etwas nicht sofort gegen neues Einstreu erneuert.

Mit 3 Edelstahlschrauben (Edelstahl rostet nicht) habe ich den Wassernapf oben fixiert in dem ich die Schrauben so in das Dach der Dackelgarage geschraubt habe, das der Wassernapf zwischen den Schrauben fest fixiert ist aber dennoch komplikationsfrei von mir täglich gewechselt werden kann.

 

 

Ich habe mit solchen Dackelgaragen sehr gute Erfahrungen gemacht und kann es jedem ernstgemeinten Züchter nur empfehlen solche oder ähnliche zu nutzen.

 


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