Rubrik Artikel  - Gedanken zur Zucht für (nicht nur) Zuchtanfänger

 
 Artikel geschrieben von:
Michael Hansen - Ellerndiek 14 - 24837 SL - Mitglied im DSV unter der Nummer 2757
Behördlich zugelassener und überprüfter Sittichzüchter
Erstellt im Oktober 2012
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Gedanken zur Zucht für (nicht nur) Zuchtanfänger

Schaut man sich das obere Foto einmal genauer an, wie die beiden Küken gegenseitig Schutz suchen, da würde man doch am liebsten selber einmal seine Wellensittiche zur Zucht ansetzen um dieses Gefühl zu erleben, wie aus einem kleinen Küken ein Prachtbursche wird.

Das Gefühl, ein frisch geschlüpftes Küken zum allerersten male auf der Hand zu halten ist ein unbeschreibliches, herzrasendes und positiv gänsehautbringendes Gefühl.

Zu sehen wie sich dieses Küken von Tag zu Tag entwickelt, wie es die Augen öffnet, die Federn sich durch die Haut von Tag zu Tag immer weiter heraus schieben, wie die Federhülsen dann aufbrechen und man die Federchen erkennt, bis zu dem Tag wo aus dem Küken ein stolzer wunderschöner Wellensittich geworden ist der stolz auf der Sitzstange sitzt kann ich nicht in Worte fassen, was das für ein Glücksgefühl ist.

Man kennt einige Züchter die in der Wellensittichszene einen Namen haben, die qualitativ sehr gute Tiere züchten und diese auch weiter geben. Einige von ihnen stehen mit Rat und Tat anderen zur Seite und verbringen viel Zeit in Internetforen, beim beantworten von E-Mails und Telefonaten und sind oftmals die "erste Adresse" an die man sich wendet wenn dringen ihr Rat gebraucht wird, weil andere Züchter sehr viel Wert auf deren erfahrene Meinung und wertvollen Ratschläge legen.

Sicherlich gibt es Züchter die solch eine Anerkennung bei vielen haben, dennoch ist denen diese Annerkennung oftmals total egal und sie betreiben ihre Zucht schon viele Jahre und haben ihre Erfahrungen, teilweise sehr emotional, nicht nur über schöne Momente hart erlernen mussten.

 

Nachzuchten anderer Züchter zu sehen, wie stolz sie sich präsentieren, wie agil sie durch die Volieren fliegen, wie andere Menschen großes Lob für diese Nachzuchten aussprechen, ist ein sehr harter und vor allem langer Weg der in vergangenen Jahren beschritten wurde.

Die wenigsten Wissen, wenn sie einen wunderschönen Wellensittich sehen, das es evtl. nur eine Nachzucht zu solch einem Prachtvogel gebracht hat und kennen nur vom Rande die Problematiken, die sich wie ein Loch in dem man fallen kann, vor einem sich aufmachen kann.

 

Ruhm, Annerkennung und Ehre sind m.M. die falschen Gründe für einen Menschen, der mit dem Gedanken spielt Wellensittiche züchten zu wollen um anderen nach zu eifern.

Als erstes kommt deine Zucht und deine Tiere, dann kommt eine ganze Weile überhaupt nichts und dann kommt einen guten Kontakt zu anderen Züchter pflegen, denn von denen bekommt man nicht nur mal einen guten Rat, evtl. auch mal einen Zuchtvogel für die eigene Zucht.

 

Was Zucht auch bedeuten kann, sollte man sich immer wieder mal vor Augen halten:

- Träume schneller zerplatzen können, als eine Seifenblase

- Hoffnungen nur zum Teil von den Vögeln erfüllt werden

- Enttäuschungen, ob wohl man sich schon fast am Ziel sah

- Entscheidungen zu treffen, obwohl man sich davor am liebsten drücken würde

- Es kostet auch vieles Geld und das, je nach Größe der Zucht, mal mehr und mal weniger

Will man sich dem stellen?

 

Konsequent muss ein Züchter sein, wenn er "Erfolg" haben möchte.

Aber was ist letztendlich Erfolg?

Erfolg bedeutet für mich nicht, das jemand Anerkennung oder viele Nachzuchten verkauft oder er mehr Zeit am Computer mit Fragen beantworten oder am Telefon verbringt wie im Zuchthaus. Es bedeutet lediglich nur "Gesunde, agile Nachzuchten, die dem Zuchtziel des Züchters entsprechen"!

 

Warum konsequent?

Jede Baustelle die sich ein Züchter aufmacht, raubt ihm Zeit und teilweise auch Hoffnungen.

Es spielt keine Rolle wie wunderschön eine Henne ist, wie sozial sie im Umgang mit anderen in der Voliere ist, wenn sie unfruchtbar ist oder schlimmsten Fall ihre Küken 1 Woche vor dem ausfliegen aus dem Nistkastens alle tötet oder "nur" schwer verletzt.

Was will man mit solch einem Zuchttier? Nichts!

 

Züchter sind alle samt Träumer ;)

Ich kenne keinen Züchter, der bei dem Anblick eines seiner angesetzten Paare, nicht schon vor dem geistigen Auge hin und wieder mal die Nachzuchten auf der Stange hat sitzen sehen. Wie sie aussehen könnten, welche Farbbrillanz sie tragen und mit einem Lächeln freut man sich schon auf die kommenden Wochen.

 

Eben noch die Nachzuchten die kommen werden sich erträumt, holt einem die Realität manchmal sehr schnell ein.

- Nun stellt man fest die Henne ist unfruchtbar und der Traum ist zerplatzt

- Man stellt fest die Eier sind befruchtet, aber es schlüpft kein Küken

- Von den 8 gelegten Eiern sind 8 befruchtet, aber es schlüpft nur 1 Küken

 

Ich möchte hier jetzt versuchen von Beginn an, ein paar Eckpfeiler aufzustellen, wo man schneller an ein Zuchtziel heran kommen kann, wenn man das denn möchte.

Ich schreibe bewusst Zuchtziel und keine Mischmasch Verpaarungen, sondern den Farbschlag züchten, der einem selber, am liebsten gefällt.

 

Was willst du züchten? Diese Frage findest du hier öfter. Es geht um den Farbschlag den du am liebsten leiden magst und um nichts anderes. Gedanken über einen späteren Absatzmarkt braucht man sich nicht machen. Es sei man setzt 10 Paare von einem Farbschlag an, wo die Nachfrage eh schon sehr gering ist.

Qualität der Zuchtanlage und der Zuchttiere ist das A und O.

 

Wie willst du züchten? Koloniebruten oder in Zuchtboxen. Da sei auch bitte ehrlich zu dir und fange nicht an in Kolonie zu brüten und dann von Blutstrennung (keine Linienzucht) zu erzählen. Wie schnell ein Hahn eine fremde Henne besteigt wenn der eigentliche Hahn nicht hin schaut in einer Kolonie, weis jeder Halter der Hennen und Hähne hat die sich auch "so mal" schnell auf dem Kronleuchter über der Kaffeetafel vergnügen ohne Nistkasten.

 

 

Um sich Ideen und Anregungen für die eigene Zucht zu holen sollte man eine Vielzahl von Züchter besuchen um sich ihre Anlagen anzuschauen. Nicht anrufen mit dem Hinweis, das man kaufen möchte, sondern einfach nur mal besuchen um sich einen Einblick zu verschaffen. Ich würde immer gleich von vorne herein mit offenen Karten spielen, denn sich etwas auf Lügen aufzubauen, hat den meisten nicht gut getan.

Schnell wird man heraus stellen, wer einem gerne empfängt und wer nicht. Das sollte sich auch dann bei dem Einkauf des eigenen Zuchtpotentials nieder schlagen ob der Züchter in Frage kommt, wo man evtl. später kaufen würde.

 

Man sieht vieles bei anderen Züchtern wie sie sich ihre täglichen Tätigkeiten erleichtern und bekommt so auch wertvolle Informationen die sich oftmals auch leicht daheim umsetzen lassen.

Man sieht aber auch die Kehrseite der Medaille, wo Kothaufen unter den Sitzstangen die 10cm Marke erreicht haben sowie vieles andere, wo man selbst später sich noch andauernd kratzt, weil man das Gefühl hat, da krabbelt was auf dem eigenem Arm.

 

Was erzählt der Züchter einem und wie gestaltet er das persönliche Gespräch?

Nimmt er sich Zeit für dich?

Fängt er mit dem reinigen der Zuchtanlage an, wenn du dabei bist?

Erklärt er dir vieles und gibt er dir wertvolle Tipps?

Zeigt er dir andauernd irgendwelche Vögel die von irgendwelchen Champions abstammen sollen, dann versuche, darauf nicht einzugehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das solche Züchter oftmals (nicht immer) sich dann sehr schnell eine selbstgeschaffene Stufe höher stellen, was auch immer das bedeuten soll ;)

Was denkt er über andere Züchter und wie äußert er sich? Einige Züchter fangen ungefragt von anderen Züchtern an zu sprechen und lassen an anderen kein gutes Haar und wenn du darauf jetzt mal rum denkst, da zu kaufen ....

 

 

Anregungen, Tipps und vieles, was man daheim umsetzen kann, sind primär das Ziel eines solchen Besuches und hat man jemanden in seiner Nähe dem man auch glaubt was er da erzählt, dann hat man evtl. auch jemanden der einem in der Anfangszeit gerne mal unter die Arme greift.

meine pers. Erfahrung mit dem Kauf von erfahrenen Zuchttieren von anderen Züchtern, sind nieder schmetternd.

Kaufe, wenn möglich, brutunerfahrene Tiere. Andere Züchter sehen das viellt anders, aber wer weis denn schon genau ob du jemanden die Ladenhüter oder Krachlatten abkaufst die ja so erfahrenen sein  sollen und sich dann als Kükenkiller, unfruchtbar oder sonstiges heraus stellen.

Es muss aber auch ehrlich gesagt werden, das Fehler hierbei oftmals von jungen Züchtern gemacht werden.

Sie hören nicht auf den Züchter/Verkäufer der erfahrenen Tiere und setzen einfach die neuen Zuchttiere an, obwohl der Züchter ihnen sagte, das die Zuchttiere gerade aus der Zucht raus sind und eine Regenerationsphase benötigen.

Schnell ist dann der Verkäufer ein "Idiot", weil man seinem Rat nicht folgte.

Mit ca. 6 Monaten alten Tieren hat man noch ca. 6 Monate Zeit, diese auf eine Zucht vorzubereiten um sie in Brutkondition zu bekommen. Diese sind nicht zuchtsauer und man fängt mit ihnen grundsätzlich bei Null an.

Sicherlich habe ich auch schon gehört, das Züchter ihre Tiere mit 6 Monaten ansetzen, aber da kann man mehr als NUR den Kopf schütteln.

 

Bei Züchterbesuchen gibt es noch weitere positive Aspekte, die man mit einer Klappe fängt:

Selbst wenn man schon eine eigene Voliere, Zuchtboxen ect daheim stehen hat, versuche dennoch mal andere Züchter zu besuchen um dir Anregungen zu holen.

Nicht alle Züchter sind im Internet unterwegs und man kennt viele nicht, die einem helfen könnten.

 

Nun hat man einige Züchter besucht, sich Zuchtboxen angeschaut, die Volieren und Zuchttiere gesehen und dann schaut man bei sich daheim und hat teilweise sehr viele Ideen, wie man umbauen oder komplett neu bauen könnte.

Züchter sind Träumer und gehe mal auf das dünne Eis ... ich glaube wenn du an diesem Moment angekommen bist, siehst du auch schon die Wellensittiche in deinem fertigen Umbau fliegen ;)  Das ist normal und dazu fällt mir nur ein treffender Satz zu ein: "Willkommen in unserer Welt!" ;)

 

 

Der junge Züchter hat schon oftmals ein gewisses Zuchtpotential daheim, da er oftmals über den Wunsch der eigenen Nachzuchten von seinen Wellensittichen zum Züchter wurde.

Sehr schnell stellt er fest, dass diese Nachzuchten nicht sein Zuchtziel sind. Hat man jetzt 1 mal mit den eigenen Wellensittichen gezüchtet, hat man schon eine gewisse Erfahrung erlangen können und man weis wer fruchtbar ist oder wer überhaupt keine Probleme in der Zucht macht.

Fast alle Wellensittiche aus seinen Bestand, die nichts mit dem Zuchtziel zu tun haben sollten dann abgegeben werden. Je nach Größe der Zucht, können 1-2 Paare des alten Bestandes behalten werden die sich als zuchtfähig heraus stellten. Nicht um mit diesen zu züchten, sondern um diese bei evtl. Problemen anderer Paare als Ammenpaar einzusetzen.

Hat man dann seinen Bestand so selektiert, das man "sein" Zuchtziel auch praktisch umsetzen kann, ist man seinem Zuchtziel schon einen großen Schritt entgegen gekommen.

 

Das ist oftmals eine schmerzvolle Entscheidung, denn zu jedem hat man eine Beziehung aufgebaut zu dem Tier, aber hier muss man klar sagen: Man ist jetzt "Züchter" mit einem Zuchtziel vor Augen und nicht Halter.

Viele Wellensittichliebhaber suchen ältere Wellensittiche, weil ihnen einer gestorben ist und sie den alten verbliebenen nicht alleine lassen wollen. da jetzt einen Jungspund an die Seite zu stellen, der 10.000 Hummeln im Mors hat, wäre nicht zweckmäßig. Sicherlich zweckmäßiger wie die Haltung eines Einzelvogels, aber hat man solch ein Angebot, dann könnte man dann ja aushelfen.

Platzangebot für neue Zuchttiere oder eigene Nachzuchten die ins Zuchtziel passen wäre so vorhanden. Es sei du hast unermesslich viel Platz.

Dennoch ist es egal wie viel Platz du hast, es reicht NIE! Du wirst immer wieder an einen Punkt kommen wo du feststellst, es könnte noch mehr Platz vorhanden sein.

Das ist aber auch oftmals eine Grube, die man sich selber schaufelt.

Je mehr Zuchtboxen oder Nistkästen du hast, je mehr Arbeit hat man damit.

Zucht soll Spaß machen und nicht in endlose Arbeit ausarten, wo man andauernd nur die Kacke wegkratzt, sich schon wieder über ein nicht zur Brut schreitendes Paar aufregt oder sonstiges.

Es MUSS überschaubar sein. Die schöne Zeit wie Nistkästen kontrollieren, die Küken in die Hand nehmen ect, muss einfach im Vordergrund stehen. Alles andere, wird einem jungen Züchter schnell den Spaß nehmen und man hat dann nachher einfach keine Lust mehr zu reinigen ect.

Von solchen Zuchtanlagen habe ich einige gesehen und das tut mir in der Seele weh, zu sehen wie jemand in einer selbst geschaufelten Grube drin steht und nicht versteht wie er raus kommt. Dabei ist die Lösung, doch so nah ....

 

Sollte dein favorisierter Farbschlag aus einer z.B. Farbschlagkombination bestehen, dann kreuze immer wieder mal einzelne Farbschläge mit ein.

Nehme ich z.B. den Rainbow wo der Opalin Farbschlag mit drin steckt, kennen viele Züchter der Rainbows den Opaleffekt überhaupt nicht, weil sie seit Generationen nur fertige Rainbows einkaufen und diese verpaaren. Das ist einfach und das kann mein Sohn seit dem 8.ten Lebensjahr.

Stelle dich Herausforderungen zu einem späteren Zeitpunkt wo du das Auge und das Händchen in vorangegangenen Bruten trainiert hast und wo dir dann vieles leichter fällt. Da hast du dann auch wieder Zeit dir eine Baustelle auf zu machen wo beispielsweise Spalttiere mit eingekreuzt werden.

 

Verlasse dich nicht immer auf die Literatur, auch wenn sie anfangs sehr hilfreich erscheint, sondern gehe auch mal Wege mit Verpaarungen, die man so nicht findet in der Literatur.

Du wirst erstaunt sein, was nicht alles in Fachbüchern steht und was einem so auch keiner sagt.

Grundzüge der Vererbung sind wichtig. Die solltest du auch wirklich verinnerlicht haben. Lerne ruhig alle, auch wenn sie nicht von deinem gezüchteten Farbschlag so vererbt werden. Die wirst sehen, auch diese wirst du später mal brauchen.

 

Je schneller du an dein Zuchtziel heran kommst, egal ob Rainbows, Texas Clearbodys ect, je zufriedener bist du mit dir, deiner Zucht und je weniger verlierst du die Lust an dem schönsten Hobby der Welt. Ich kann es mir einbilden, aber mir kommt es selbst nach so langer Zeit als Züchter so vor, je zufriedener ich bin, je reibungsloser läuft es in meiner Zucht. Das ist viellt eine subjektive Betrachtung, aber es geht mir um mein Hobby, um meinen pers. Ausgleich, um meine Freude bei und mit den Wellensittichen.

 

Zuchttiere die in einer Zuchtphase Probleme machen (unfruchtbar, ect), sollten nach und nach aus dem Zuchtstamm selektiert werden. Es finden sich immer wieder mal Interessenten die gerne ausgerechnet den haben wollen. In wie weit du als Züchter bei einer Besichtigung sanft (!) darauf Einfluss hast ohne das es schon nervend für den Besuch ist, hängt von deinem Talent und auch von deiner Erfahrung ab.

Problemfälle wie nicht sozialisierte Tiere (Schreier, Störenfriede) würde ich aber nicht abgeben an Halter in kleinen Schwärmen, denn Probleme mit dem neuen bei ihnen darf einen Züchter nicht glücklich machen, wo Menschen ihr Vertrauen in seine Hände legen und dann bitterlich enttäuscht wurden.

Sollte es sich um einen Problemwellensittich handeln, dann immer mit offenen Karten spielen, denn letztendlich fällt es auf dich zurück.

 

 

Es wird der Moment kommen, nach der ersten spätesten zweiten Brut, da bekommen einige junge Züchter einen kleinen Höhenflug. Um Himmelswillen nicht alle, aber immer wieder mal welche.

ENDLICH haben sie auch das leuchten in den Augen der neuen Besitzer gesehen, haben schlechte Erfahrungen gemacht und auch teilweise wieder gerade gebogen, haben einige Nachzuchten gezogen die sie sich erhofft hatten und eigentlich wissen sie ja jetzt schon alles nach einer ... oder zwei Bruten.

Es fängt damit an ältere Züchter zu kritisieren, dann geht es in Besserwisserei über und folgt dann in einer Profilierungsneurose wo sie zu allem und jedem ihren Senf zugeben müssen.

Meistens revidiert sich das dann nach einiger Zeit und die erste Euphorie der eigenen Nachzuchten ist dann meistens auch schon verflogen und es wird das Ziel wieder fest ins Augenvisier genommen.

Bleibt sich jeder Mensch treu, lässt sich von anfänglichen Höhenflügen nicht fehl leiten, dann wird er noch sehr lange Freude an seinem Hobby haben und nicht nur von Käufern seiner Wellensittiche, sehr lange geschätzt und immer wieder mal angefragt nach neuen Nachzuchten die sie suchen.

 

Du sagst dir jetzt:

Natürlich bleibst ich mir treu. Natürlich bin ich genauso wie vorher. Natürlich hast du dich nicht verändert. Sicher?

Euphorie eigener Nachzuchten, selbst wenn sie noch im Nistkasten sitzen, ist nicht immer ein guter Begleiter. Manchmal ja, aber eben nicht immer.

 

Ich kenne viele junge Züchter. Einige bleiben tatsächlich so wie vorher auch es gibt auch welche, die reden es sich ein. Erinnere dich wie du vor langer Zeit bei einem Züchter gestanden hast und wie du dich fühltest als er dir alles zeigte und erklärte.

Vergleiche dich mit ihm und kommst du zu dem Schluss das du es besser machst wie er, selbst dann kannst du dich aber auch täuschen ;)

 

Das aller wichtigste bei der Zucht ist nicht das Verkaufsgespräch, wie supersauber die Zuchtanlage ist, wie viel Getränke man jemanden angeboten hat oder wie viele schlaflose Nächte man mit einem Küken hatte ...

 

Das wichtigste ist und bleibt:

Das Wohl des Tieres!  ... und nicht zu vergessen: Bleibe dir treu und gebe nicht auf!  Es lohnt sich!

 

Du als Züchter entscheidest mit deinem Eingreifen und Erfahrungen und die dadurch viellt resultierende fehlerhafte Entwicklung der Jungtiere, wie beispielsweise Behinderungen, sowie über jegliches Leben und Tod der Zuchttiere und deren Nachzuchten in deinem Bestand.

 

Das ist meine Meinung zu diesem Thema. Sicherlich gibt es auch andere Meinungen von anderen Züchtern die ich teilweise auch kenne.

Viele Menschen wurden durch mein Forum oder hier bei der Abholung ihrer Piraten auf meiner Terrasse von mir zum Züchter gemacht, weil ich ihnen den Floh ins Ohr gesetzt habe: "Wie schaut´s aus .. hättest du nicht auch mal Lust zu züchten?"

Daher kenne ich die ein oder andere Situation aus erster Hand und habe sie live miterlebt.

 

Vieles an Information welche diesen Bericht unterstützen sowie wo du auf die individuellen hier angeschnittenen Themen noch mehr Hintergrundwissen bekommen könntest, findest du in meinen weiteren Artikeln, die ich dir hiermit auch als kleine Nachtlektüre mit auf dem Weg geben möchte :)

 

 


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