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      Planung und organisierte Vorbereitung einer Zucht
 Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten wie man eine Zucht von 
    Wellensittchen vorbereiten kann, damit sie dann auch (hoffentlich) 
    erfolgreich ist.
 Im Vorfeld ist ein Züchter, nach meinem Verständnis, dazu verpflichtet die 
    besten Zuchtvorraussetzungen für seine Tiere zu schaffen um den Zuchttieren 
    sowie evtl. Nachzuchten keinen Schaden zu zufügen.
 
 Es wird immer wieder Aspekte geben, die sich bei jeder Zucht wiederholen 
    werden sowie auch sollen und auch die weniger schönen Dinge, auf die man sehr 
    gut verzichten könnte. Ein Züchter hat direkten Einfluss auf die Zuchtphase. 
    Er bestimmt nicht nur Zeitpunkt und evtl. Partner, er bestimmt auch die 
    Farben des Nachwuchs, Größe sowie vieles mehr, woran man viellt im ersten 
    Moment nicht dran gedacht hätte. Die Zuchttiere folgen ihren Instinkten und 
    würden sich beispielsweise auch mit der eigenen Tochter verpaaren oder im 
    Winter brüten und da kommt dann wieder der Züchter ins Spiel, der auf viele 
    Aspekte direkt einwirken kann, da die Zuchttiere sich ohne Gnade auch selber 
    ausbeuten würden und ein Züchter MUSS zum Wohle seiner Zuchttiere und deren 
    Nachkommen einige Grundsätze einhalten.
 
 Eine Zucht beginnt mit einer guten Zuchtvorbereitung und zwar schon ca. 4 – 
    6 Wochen vor dem einhängen des Nistkasten.
 Nimmt man es ganz genau beginnt sie sogar schon mind. 8 Monate vorher, in dem man 
    geeignete Jungtiere für die geplante Zuchtsaison im kommenden Jahr aussucht 
    oder kauft.
 
 
    Nun wollen wir versuchen einiges der Rahmenbedingungen einer Zucht 
    chronologisch aufzuführen, um einen besseren Überblick zu bekommen.
 
 
    #
    
    Ein unerfahrenes Paar zur Brut 
    schreiten zu lassen kann man machen, wenn man keine anderen Möglichkeiten 
    hat, weil man beispielsweise gerade erst die behördliche Genehmigung 
    zugesprochen bekommen hat. Ich habe aber mit der Zusammenstellung der Paare 
    sehr gute Erfahrungen gemacht, in dem man ein zuchterfahrenes und einen 
    nicht zuchterfahrenes Tier einsetzt, bevor man  2 unerfahrene zur Brut 
    schreiten lässt, obwohl man zuchterfahrene im Zuchtstamm hat. Hierbei ist es 
    uninteressant ob nun der Hahn (1,0) oder die Henne 
    (0,1) erfahren ist. 
    
    # Es sollten nur Tiere zur Zucht angesetzt 
    werden die gesund, ausgeruht sind, die besten körperlichen Vorraussetzungen 
    und das Zuchtalter haben und nicht mausern.
 Selber kommen bei mir nur Tiere in Betracht wo der Hahn den 10. Lebensmonat 
    und die Henne den 12. Lebensmonat überschritten hat.
 Zu junge Zuchttiere haben oftmals noch nicht die Reserven und würden sich 
    verausgaben, geschweige denn ihren Charakter ausgebildet haben. Sie wären 
    schnell überfordert und könnten dann zuchtsauer werden. Nur die 
    agilsten, fruchtbarsten Tiere haben gute Vorraussetzungen für eine 
    erfolgreiche Brut und erfolgreich beziehe ich nicht nur auf die Qualität der 
    Küken, sondern auch auf Anzahl der Schwänze die auf die Stange kommen und 
    die besten Eigenschaften haben.
 Zuchtsauer bedeutet in diesem Fall, das die Zuchttiere eine 
    Eigenschaft entwickeln, die man ihnen nie oder nur sehr schwer wieder 
    abgewöhnen könnte wie beispielsweise Eier fressen, Küken rupfen, Küken töten 
    ect. Das kommt auch bei älteren Tieren hin und wieder vor das sie 
    Eigenschaften entwickeln, die sie vorher nicht hatten aber die hatten auch 
    die Chance auf eine „normale“ Entwicklung.
 Ein ansetzen von jüngeren Wellensittichen könnte zur Folge haben, dass die 
    Hähne noch nicht genügend (aktive) Spermien produzieren könnten, demzufolge 
    wären mehrere Eier dann wahrscheinlich nicht befruchtet. Es sind zwar schon 
    bei 3 Monate alten Hähnen aktive Spermien gefunden worden, aber das nicht in 
    der Anzahl wie bei einem adulten (ausgewachsenem) Hahn.
 Bei den Hennen wäre der Legeapparat durch das junge Alter noch nicht 
    ausgebildet und so könnten da Komplikationen entstehen wie z.B. das sich ein 
    Ei im Legeapparat als Ei nicht richtig entwickeln kann sowie das auch ein Ei 
    im z.B. Eihalter verklebt und das nach rückende neu entstehende Ei dann 
    nicht weiter in Richtung Kloake gelangen kann, weil das erste 
    weiterentwickelte Ei im Eihalter den Weg versperrt.
 
 Hier eine mittels Paint gefertigte grobe Zeichnungen zum besseren 
    Verständnis welchen Weg bei einer Henne das Sperma sowie dann in die andere 
    Richtung das Ei gehen wird.
 
     
     
    
 
 # Zu alte Tiere, ich beziehe das jetzt auf 
    meine Zuchtpraktiken, das heißt 5 Jahre und älter setze ich nur äußerst selten an. 
    Die Fruchtbarkeit nimmt im Alter ab und nach 4 Jahren Zucht, haben 
    Wellensittiche enormes geleistet und haben noch schöne weitere Jahre vor 
    sich, ohne den immensen Kraftaufwand von Zuchtphasen denke ich.
 Es dürfen nur gesunde Tiere eingesetzt werden, denn Krankheiten gehen somit 
    auch auf die Nachzuchten oftmals über und würde die Zuchttiere auch unnötig 
    noch weiter körperlich sowie wahrscheinlich auch seelisch belasten und 
    auszehren.
 
    # Jede Zucht ist für einen Wellensittich ein enormer Kraftaufwand der nicht 
    nur an seinen körperlichen Reserven zehrt.
 Der Hahn hat mit den größer werdenden Küken Enormes zu bewältigen 
    was Futterheranschaffung, Futteranreicherung der aufgenommenen Nahrung durch Enzyme in seinem Kropf, 
    füttern der Jungtiere und der Henne ect. angeht.
 Die Henne steht dem Hahn in nichts nach. Sie entzieht Kalzium aus ihrem Knochenbau für die Eiproduktion, das 
    ganze Skelett verschiebt sich bei der Eibildung bis das Ei dann gelegt wird. 
    Durch vermehrte Aufnahme von Kalzium (Sepia, Picksteine, ect.) um den Mangel 
    der gelegten Eier wieder zu kompensieren; durch das brüten der Eier, die im 
    Regelfall 18 Tage bebrütet werden und dann noch weitere Wochen wo die Henne 
    auf den Küken sitzt und sie wärmt, der Züchter spricht u.a. da auch vom 
    hudern, hat sie kaum Bewegung (nur zum fressen, saufen und Kot absetzen) und 
    baut da ständig weiter ab. Nicht nur die Flugmuskellatur bildet sich während 
    einer Brut zurück sondern noch viele weitere körperliche Eigenschaften.
 Hier noch ein Beispiel zum bebrüten:
 18 Tage sitzt sie auf einem Ei. Hat sie 7 Eier im Regelfall in einem 2 
    Tagesabstand, dann sitzt sie bis das letzte Küken schlüpft 30 Tage auf den 
    Eiern, wenn alle nach 18 Tagen nach dem legen dann auch schlüpfen und es 
    keine Verzögerungen bedingt durch Luftfeuchtigkeitsschwankungen, nicht 
    festes sitzen auf dem Gelege ect. gab.
 Ein enormer Kraftaufwand wo Hahn sowie Henne zusätzlich von ihren Reserven 
    zehren müssen.
 
 Hier ein Foto, wie ein Zuchttier nach einer Zuchtphase von 7 Küken 
    körperlich abgebaut hat.
 
     Dem Zuchtpaar stand ausreichend Futter, Eifutter, Haferflockenmischung zur 
    freien Verfügung. Natürlich auch 
    Pick-, Kalksteine sowie Sepia und auch abgekochte 
    kleingestoßene Hühnerschale sollten allen Tiere ganzjährig zur Verfügung 
    stehen, denn gerade Hennen benötigen für die Eiproduktion sehr viel Calzium, 
    was sie, wie oben schon angesprochen, aus ihren Knochen entziehen für die 
    Eibildung.
 
 
 # Sind die Planungen mit möglichen Zuchttieren abgeschlossen sondiert man 
    nun weiter, in dem man sich z.B. die zu beabsichtigten Farbschläge heraus 
    sucht, die man gerne züchten möchte.
 
 Hierbei sind die Vererbungstheorien sehr wichtig, womit sich ein Züchter 
    auskennen sollte um auch an das gewünschte Zuchtziel später effektiv zu 
    kommen.
 Sollte es da noch Bedarf geben, welcher Farbschlag wie vererbt, dann bitte 
    einmal HIER sowie HIER schauen. Dort habe ich einige der Basics aufgeführt.
 
 
 # Sind nun aus den möglichen Zuchttieren das Zuchtalter sowie die 
    Farbschläge sondiert worden, schaue ich wer von den Tieren untereinander 
    verwandt ist.
 Ich bin kein Linienzüchter (Inzucht) und daher schaue ich sehr genau wer mit 
    wem blutsverwandt ist um diese Tiere dann nicht untereinander zu verpaaren.
 Ich verspreche mir dadurch eine höhere Lebenserwartung sowie weniger 
    Anfälligkeiten auf Krankheiten, Tumore ect.
 Mir ist bewusst das Linienzucht bei vielen ein „heikles“ Thema ist. Auch 
    verstehe ich die Argumente die pro Linienzucht sprechen, aber das sind nicht 
    meine Argumente!
 
 # Habe ich das mittels meinen Stammakten (führe ich für jedes meiner 
    Zuchttiere) ermittelt, schaue ich wo es Bedarf gibt bezüglich äußerliche 
    Merkmale der Zuchttiere.
 In meinen Stammakten führen ich auch genau auf, wer wie viele Eier gelegt 
    bzw. befruchtet hat um so auch meine Zucht positiv dann, wenn auch knallhart, 
    zu selektieren. Mir bringt es nicht viel, ein Paar zur Brut schreiten zu 
    lassen was nur 2 Schwänze (Jungtiere) auf die Stange bekommt.
 Nur ein Beispiel: Hat man 2 Zuchttiere mit überlangen Schwungfedern, wäre es 
    nicht zweckmäßig diese zu verpaaren. Genauso verhält es sich mit Hohlkreuz, 
    ect.
 Für junge Züchter sind das Aspekte die wesentlichen Einfluss auf ihren 
    kommenden Zuchtstamm haben und da sollte dann schon beim Kauf der (ersten 
    sowie folgenden) Zuchttiere geachtet werden.
 
    ACHTUNG:
    Die bei der 
    Vererbung von Haltungs-, Körper- sowie Farbschlagspezifische Merkmale gibt 
    es keine genauen Zuchtwege die man gehen kann, da sie sich nicht in Regeln 
    fassen lassen, wie sie es beispielsweise für die Mendelschen Gesetzte 
    bezüglich Farbvererbung gibt.
 
 # Sind alle Vorraussetzungen 4 – 6 Wochen vor Zuchtbeginn so geschaffen, 
    dann beginnt man jetzt damit die Tiere in Zuchtlaune sowie Zuchtkondition zu 
    bringen.
 Aber auch hier kann es Probleme geben, wenn der Zeitpunkt der Brutigkeit 
    außer acht gelassen wird und die Tiere über den Zeitpunkt der maximalen 
    Brutigkeit überschritten wird. Da kann es dann auch passieren, das Paare 
    nicht zur Brut schreiten, obwohl alle Vorraussetzungen sonst geschaffen 
    wurden sind. Der Züchter sollte dafür ein Auge sowie ein Händchen bekommen, 
    welches Paar wie viel an Nahrungsmittelergänzungen sowie die weiteren 
    Faktoren die Brutigkeit positiv unterstützen können, wann und wie viel die 
    Paare bekommen, so das zum Tag des ansetzen, auch wirklich die 
    beabsichtigten Paare diesen Zeitpunkt nicht überschritten haben.
 Beginnen wir mit der Fütterung, wo sich die Tiere genügend Reserven 
    anfressen sollen, ohne das sie z.B. ein Lipom bekommen. Hier kommt es auf 
    das Auge des Züchters an, der viel beobachten muss und individuell dann mehr 
    bzw. etwas weniger füttert.
 Wenig fetthaltige Samen wie Sonnenblumenkern, Hanfsaat, minimal Kanariesaat, 
    wären da Alternativen zu dem normalen Standartfutter. Viel hilft auch hier, 
    nicht immer viel! Das bitte immer im Hinterkopf haben, da fettreiche Saaten 
    auch für einen Wellensittichorganismus mittelfristig andere Schäden 
    hervorrufen kann.
 
 Je weiter der geplante Zuchtbeginn näher rückt, je öfter kann man auch Ei-, 
    Quell- oder auch Keimfutter anbieten, was einen höheren Energiegehalt hat 
    als handelsübliche Wellensittichfuttermischungen.
 Frische Hölzer, Zweige, Äste mit Blättern, Karottenkraut, Picksteine, Sepia 
    ect sollten nach meinem 
    Verständnis den Tieren eh ganzjährig, das heißt wenn möglich, zur Verfügung 
    stehen.
 
 
 # Sind die Tiere nun in Zuchtlaune, was man sehr gut an der krustigen 
    braunen Wachshaut bei Hennen und dem azurblauen Wachshäuten der Hähne 
    erkennt, gibt es mehrere Möglichkeiten was man nun macht. Die Wachshaut ist 
    zwar immer ein Indiz für die Brutigkeit, zeigt aber letztendlich nicht 
    immer an, ob ein Wellensittich brutig ist. Auch brüten Hennen die keine 
    krustige braune Wachshaut haben  erfolgreich.
 
    # 
    Durch das oftmals vorhandene dichte Buff Gefieder bei den Wellensittichen, 
    trimme ich die Kloaken der Zuchttiere mit einer Schere um einer Befruchtung 
    die besten Vorraussetzungen zu schaffen. Das kann dann so aussehen: 
      
     
 Eine Vielzahl von Züchter kennen die verschiedensten Möglichkeiten wie man 
    Zuchtpaare nun zusammen setzt in eine Zuchtbox und oftmals hat da jeder so 
    „Sein Patentrezept“ womit er die besten Erfolge verzeichnen kann.
 
 Am besten eignen sich harmonisierende sowie feste Paare für die Zucht.
 
 + Hahn und Henne gemeinsam in die Zuchtbox bei eingehängten Nistkasten
 
 + Hahn und Henne gemeinsam in die Zuchtbox und nach 1-2 Tagen dann den 
    Nistkasten anhängen
 
 + Hähne und Hennen in getrennten Volieren halten und erst beim Zuchtstart in 
    die Zuchtboxen setzen
 
 + Erst die Henne 1-2 Tage in die Zuchtbox setzen, danach den Nistkasten 
    anhängen und nach 1-2 weiteren Tagen dann die Hähne dazu setzen
 
 Mit der letzt genannten Variante habe ich sehr gute Erfolge verzeichnen 
    können.
 
 Sitzen die Zuchttiere in den Zuchtboxen, haben sie ausreichend Wasser, 
    Nahrung, Luftfeuchtigkeit (ca. 60%), Licht (den Aspekt Licht und da meine ich kein 
    künstliches Licht, nicht ausser acht lassen) und selbstverständlich auch 
    Wärme (min. Vorraussetzung +10°C) sind vom Züchter schon sehr gute Vorraussetzungen 
    geschaffen.
 Vorteile für mehrere Paare kann man aus meinen anderen Berichten sich 
    erlesen und hier nur ein paar Stichpunkte, die das in Kurzform erörtern:
 ~ Macht ein Paar Probleme, hat man so noch Ausweichmöglichkeiten für Eier 
    und Küken bei anderen Paaren
 ~ Wird ein Küken nicht von der Mutter gefüttert, aber alle anderen, kann man 
    das auch einer anderen Amme unterschieben
 ~ das erwünschte sich in Brutlaune bringen durch mehrere Paare, die 
    gemeinsam zur Brut schreiten durch Gesänge ect.
 
 
 Nach der Brut direkt eine weitere Brut zulassen?
 Nach der ersten Brut wollen viele Paare gerne zur 2ten Brut schreiten und so 
    kommt es vor, das neue Eier schon im Nistkasten liegen obwohl noch die Küken 
    der ersten Brut im Nistkasten sitzen. Jetzt pauschal davon auszugehen, man 
    kann die Tiere gleich weiter brüten lassen, hängt auch hier von einigen 
    wichtigen Faktoren zum Wohle der Tiere ab, die stimmen müssen, damit die 2te Nachzucht auch sehr gute 
    Chancen hat die Schwänze auf die Stange zu bekommen sowie die Elterntiere 
    sich nicht ausbeuten.
 
    + 
    Sind die Zuchtpaare noch in Kondition, das heißt haben sie Reserven für eine 
    direkt folgende Brut 
    + Zu 
    welcher Jahreszeit schlüpfen und entwickeln sich die Nachzuchten der 2ten 
    Brut? Nach dem 1. September des laufenden Zuchtjahres, lasse ich keine Eier 
    mehr zu. Um genauer zu sagen, entferne ich solche Eier dann, damit die Küken 
    dann später nicht noch im November im Nistkasten sitzen, denn wie kalt es 
    dann im November wird, kann man nur vermuten. Daher immer vom kältesten 
    ausgehen! 
    + Wie 
    viel Freiflug hatte das Paar während der ersten Brut? nach meinem 
    Verständnis sind 2 Bruten hintereinander in kleinen Zuchtboxen nur dann 
    zumutbar, wenn die Zuchtpaare ausreichend Freiflug im Zuchthaus oder 
    Vogelzimmer haben. 
    + 
    Mausern die Zuchttiere und wie sieht der allg. Zustand der Zuchtpaare aus? 
    Eier die gelegt werden, nachdem 2 
    Bruten statt fanden und somit eine dritte Brut in Aussicht stellen, 
    vernichte ich, da ich der Meinung bin, das die Eltern nach 2 Bruten nicht 
    die Kraft auf die Küken einer dritten Brut geben werden, wie es bei den 
    vorangegangenen Bruten noch der Fall war. Auch wenn es Züchter gibt die 3 
    oder 4 Bruten zulassen, teile ich in keinster Weise deren Ansichten aus den 
    oben genannten Gründen. 
      
    
    
 Sind die oben aufgeführten Punkte beachtet, können nach 7 - 14 Tagen dann 
    die ersten Eier im Nistkasten liegen. Nicht früher, denn bevor ein Ei 
    gebildet wird, was auch befruchtet sein soll, muss der Tretakt ca. 50Stunden 
    vorher statt gefunden haben. 7 Tage nach Brutbeginn ist realistisch, früher 
    sehr ehr selten und selbst nach 30 Tagen kann noch ein Ei kommen und somit 
    eine Brut beginnen.
 
    Es gibt bekanntlich nun mehrere Möglichkeiten wo man Zuchtpaare ansetzen 
    kann. In einer Zuchtbox oder in einer Voliere mit mehreren anderen 
    Zuchtpaaren. Darüber habe ich auch schon in einem meiner anderen Berichte 
    meine Gedanken zu geschrieben und die Vor- und Nachteile versucht 
    aufzuzeigen 
     Ich habe die Erfahrung gemacht das man am besten mit Zuchtboxen brüten kann, 
    wenn man ein Zuchtziel vor Augen hat und man kein Linienzüchter ist. 
    Das ist für die Tiere in einer Koloniebrut bestimmt "natürlicher" zumindest 
    ähnelt das der natürlichen Brut im Schwarm sicherlich eher wie den 
    Verwandten in Australien, aber was in 
    einer Koloniebrut passieren kann, wie wenig Einfluss man auf die 
    Zusammenstellung der Paare hat und somit auch keinen Einfluss auf Farben, 
    Farbschläge, Körpereigenschaften der Nachzuchten in einer Koloniebrut hat, 
    spricht für sich.
 Koloniebrut über Jahre, wo dann im Verlauf der Jahre auch oftmals 
    blutsverwandte Tiere dann zur Brut schreiten, so wie es heute immer noch von 
    vielen praktiziert wird, ist in meinen Augen keine Zucht sondern nur 
    sinnlose Vermehrung um den Nachfragen des Absetzmarkts zu erfüllen oder die 
    Zusprüche in einem Forum zu bekommen, wie niedlich oder toll doch die 
    kleinen Gummibärküken aussehen.
 
 Es ist nach meinem Verständnis egal ob man nun Züchter oder Vermehrer ist. 
    Setzt man Paare zur Brut an, aber dann müssen bitte auch die bestmöglichen 
    Vorraussetzungen für Zuchttier und Nachzucht geschaffen werden, denn in aller letzter 
    Konsequenz und das mit allen positiven sowie negativen Aspekten, bestimmt 
    der Züchter wer angesetzt wird, wie viele befruchtete Eier oder Küken bei 
    der Henne bleiben, wie viele Schwänze auf die Stange kommen durch sein 
    Nichteingreifen oder direktes eingreifen in einer Zucht.
 
 Die Zuchttiere, sind „nur“ mittel zum "Zweck". Sie folgen 
    ihren Instinkten und der Züchter lässt zu oder lässt es nicht zu, ob eine 
    Brut statt finden wird oder auch nicht. Funktioniert das mit dem einem 
    Paar nicht, wird man umstellen, aber kurzfristig werden Eier im Nistkasten 
    liegen, nur bestimmt das in letzter Konsequenz, notfalls durch umstellen der 
    Paare, der Züchter da die Wellensittiche ihren Instinkt folgen werden bei 
    ausreichender Nahrung und einer Bruthöhle/Nistkasten.
 
 Welche Verantwortung bei genauerer Überlegung sich einem Züchter da 
    offenbart, darüber darf … nein MUSS  jeder Züchter mehrmals intensiv  nachdenken 
    und nicht nach einem Schema gehen, wo sich schnell Fehler einschleichen 
    sondern er muss individuell jedes Paar beobachten und dann für jedes Paar 
    auch eine Entscheidung treffen.
 Verantwortung heißt nicht, ansetzen, brüten, bei Komplikationen die Flinte 
    ins Korn werfen, Zucht- und Jungtiere ihrem Schicksal überlassen nur um 
    Tierarztkosten z sparen. Ab dem Tag wo man einen Wellensittich kauft, egal 
    ob für die Zucht oder als Stubenvogel, hat 
    man natürlich Verantwortung für den Wellensittich, aber als Züchter auch indirekt  schon 
    für seine kommenden Nachzuchten.
 
     
 Ich hoffe, dieser Verantwortung ist sich jeder Züchter bewusst und hier 
    wiederhole ich mich jetzt auch sehr gern … ausschließlich zum Wohle der Tiere.
     
                                            
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